FAQ

Wie gefährlich sind denn die Affenpocken?

gefährliche affenpocken

Große Teile der Bevölkerung sind beunruhigt und fragen sich, ob die Affenpocken gefährlich sind und ob die Viruskrankheit eine weitere Infektionswelle mit Lockdowns und Beschränkungen, wie noch vor kurzer Zeit bei Corona, auslösen wird. Es sind bisher zwei Varianten des Affenpocken-Virus bekannt, welche in vergangener Zeit aber nur selten den Weg aus Afrika in unsere Breitengrade geschafft haben. Die zentralafrikanische Virusvariante, welche ihren Urspung in der Demokratischen Republik Kongo hat und dort auch zum ersten Mal beim Menschen identifiziert wurde, scheint dabei wesentlich virulenter und tödlicher zu sein als die westafrikanische Variante.

Ist die Affenpocken-Variante in Deutschland gefährlich?

Sind Affenpocken gefährlich

Bei dem Affenpocken-Virus, welches aktuell weite Teile der Welt in Atem hält, handelt es sich glücklicherweise um die weniger gefährliche, westafrikanische Virusvariante. Zwar kann die Viruserkrankung bei vereinzelten Personen dennoch einen schweren Verlauf nehmen, allgemein ist sie aber weniger gefährlich und heilt nach wenigen Wochen von alleine aus. Bis Ende Mai 2022 wurde bei sämtlichen genetisch analysierten Virusproben, die von infizierten Probanten entnommen wurden, ausschließlich die westafrikanische Erreger-Variante identifiziert. Die Gesundheitsbehörden haben zwar inzwischen eine Impfempfehlung für Risikogruppen herausgegeben, gehen aber nicht davon aus, dass sich die Affenpocken so pandemieartig ausbreiten werden, wie es beim Corona-Virus der Fall war.

Die Mortalitätsrate des westafrikanischen Affenpockenvirus liegt in Afrika bei etwa 1%, was schon recht nieder ist. Vor allem Kinder unter 16 Jahren sind betroffen. Aufgrund unserer wesentlich vorteilhafteren Hygienebedingungen und der besseren medizinischen Versorgung dürfte die Sterblichkeitsrate bei uns noch wesentlich niedriger liegen. Panik ist also absolut nicht angebracht, denn für die meisten Personen ist das Affenpockenvirus nicht gefährlich, nur unangenehm, sofern man sich infiziert.

Ungewöhnliche Entwicklung bei Affenpocken Fällen

affenpocken gefährlich

Bisher gab es in Nordamerika und auch in Europa immer nur ganz sporadisch Affenpocken-Fälle. Ganz verschont blieben wir also nicht vom Monkeypox-Virus, aber es handelte sich immer um vereinzelte Fälle, die man mit Tiertransporten aus Endemiegebieten oder mit Reiserückkehrern aus afrikanischen Staaten assoziieren konnte. Eine eingeschleppte Krankheit also.

In westafrikanischen und zentralafrikanischen Regionen gilt die Infektionskrankheit mittlerweile als endemisch. Insbesondere in Nigeria gab es in den vergangenen Jahren gehäuft größere Ausbrüche. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass man sich auf Reisen infizieren kann.

Diesmal scheint es ein wenig anders zu sein, was natürlich weltweit direkt die Experten und auch die Regierungen auf den Plan ruft. Die gehäufte Anzahl an Affenpocken außerhalb des afrikanischen Kontinents ist ungewöhnlich. Zumal sich die Infizierten nicht zuvor in Afrika aufgehalten haben – es sich also nicht um eine reiseassoziierte Infektion handelt. Gerade haben wir eine weltumfassende Pandemie mit zig Tausenden Toten einigermaßen im Griff, rollt schon die nächste Infektionswelle auf uns zu?

Schnelles Handeln ist gefragt, denn nur wenn die Lage richtig eingeschätzt werden kann und unmittelbar Maßnahmen getroffen werden, lässt sich das Infektionsgeschehen überschauen und weitestgehend eingrenzen. Auch wenn das Virus für Großteile der Bevölkerung nicht gefährlich ist, gilt es, all jene zu schützen, die in die Risikogruppe zählen. Kommt uns alles sehr bekannt vor. Zudem würden viele Quarantänefälle zu einem noch tieferen Einbruch der weltweiten Wirtschaft führen.

Birgt eine Affenpocken-Infektion auch eine Gefahr für Haustiere?

Theroretisch können sich auch Katzen, Hunde und andere Haustiere mit dem Affenpocken-Virus infizieren, wenn sie Kontakt zu ihrem erkrankten Tierhalter haben. Ebenso ist es aber auch möglich, dass sich beispielsweise der Streunerkater bei der Jagd auf Mäuse, Ratten oder andere Kleinnagetiere mit dem Virus infiziert und ihn so nach Hause bringt. Wie gefährlich die Krankheit für das Tier sein kann, ist noch nicht vollends geklärt.

Bisher sind in der EU keine Fälle von infizierten Haus- oder Wildtieren bekannt. Das Risiko existiert aber, dass das Virsu von Mensch zu Tier übergehen kann. Deshalb arbeiten in der EU die Gesundheitsbehörden für Human- und Veterinär-Medizin engmaschig zusammen, um zu regeln, wie man mit infizierten Tieren umgehen wird und wie man eine MPX-Übertragung von Mensch zu Tier am besten verhindert.

Über den Speichel, durch Exkremente wie Urin und Kot oder durch Wundsekret kann das Affenpockenvirus beispielsweise von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dass passiert, ist allerdings sehr gering, denn es müssten dafür mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Dennoch raten Experten, dass man sich von seinem Haustier distanziert, wenn man die Affenpocken-Krankheit hat. Erkrankt das Tier, kann es beim Menschen auch nach Abklingen der Symptome leicht zu einer Reinfektion kommen, die möglicherweise schwerer verläuft.

Ebenso sollte man, wenn man ein streunendes Tier sein Eigen nennt, erhöhte Vorsicht walten lassen, wenn man die Katzentoilette oder die Futternäpfe reinigt. Gefährlich wird es besonders dann, wenn man kleinste Wunden in der Haut hat und mit kontaminierten Schalen oder Geräten hantiert. Auch im Umgang mit dem Haustier sollte auf offene Wunden, nässende Ekzeme und häufiges Kratzen beim Tier geachtet werden, um eine mögliche Erkrankung früh diagnostizieren zu können.

Von wild lebenden Tieren wie Mardern, Mäusen, Ratten und anderen Nagern sollte man sich im besten Fall fern halten, denn sie können ohnehin immer Krankheitserreger mit sich tragen. Gefährlich können aber auch importierte Tiere werden, die man in Zoohandlungen kaufen kann. Virusinfektionen wurden bereits in der Vergangenheit bei Eichhörnchen, Schlafmäusen, Riesen-Hamsterratten, einigen Hörnchenarten und anderen Tierarten entdeckt.

Für welche Personen können Affenpocken gefährlich sein?

gefährlich für jung und alt

Es gibt zwei Personengruppen, welche besondere Vorsicht vor einer Infektion mit Affenpocken (MPX) walten lassen sollten. Erwachsene, die über ein gut funktionierendes Immunsystem verfügen, müssen sich keine große Gedanken wegen einer Monkeypox-Infektion machen. Anders sieht es bei Neugeborenen und Säuglingen unter einem halben Jahr aus, denn sie gelten als stark gefährdet. Bisher sind aber glücklicherweise noch keine Fälle in Deutschland oder anderen Ländern außerhalb Afrikas bekannt.

Eine weitere gefährdete Gruppe sind ältere Menschen, deren Immunsystem nicht mehr voll intakt ist – für sie können die Monkeypox gefährlich sein, denn der Körper kann nicht ausreichend gegen das Virus ankämpfen. Die meisten Menschen dieser Personengruppe dürften in jungen Jahren eine Pockenimpfung erhalten haben, schließlich war sie noch bis in die 70er Jahre verpflichtend. Bei Geimpften sollte auch heute noch ein recht guter Schutz vorhanden sein, denn der Antikörperspiegel ist bei den meisten Personen auch nach Jahrzehnten noch relativ hoch. Allerdings kann der Impfschutz vereinzelt auch nicht mehr ausreichend sein. Die vorhandenen Antikörper kann man von seinem Hausarzt über ein Labor mit Hilfe einer Blutprobe bestimmen lassen.

Bei den aktuellen Infizierten handelt es sich fast ausschließlich um Männer, die jünger als 50 Jahre sind. Viele davon sind entweder homosexuell oder bisexuell, was darauf schließen lässt, dass der derzeitige Affenpocken-Ausbruch aus der Gay-Szene stammt. Wirklich aussagekräftig ist diese Behauptung aber nicht, denn Experten sind überzeugt, dass ein Ausbruch durchaus aus bei Heterosexuellen möglich ist.

Wertvolle Infos zu den Affenpocken

Wie kommt es zu einem Affenpocken-Ausbruch? Wie gefährlich ist das Affenpocken-Virus? Wie äußert sich die Krankheit? Was kann man tun, wenn man sich infiziert hat? Mai Thi Nguyen-Kim informiert Sie in auf ihrem maiLab-Kanal bei Youtube.