FAQ

Wie schwer ist der Verlauf einer Affenpocken Erkrankung?

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Der Verlauf von Affenpocken ist bei den Betroffenen in den meisten Fällen recht mild. Mittlerweile hat sich anhand der aktuellen Fälle außerhalb des afrikanischen Kontinents herauskristallisiert, dass von der Infektion bis zum Krankheitsausbruch durchaus 7 bis 21 Tage vergehen können. Bei manchen Personen kündigt sich die Krankheit auch schon ein-zwei Tage früher an. Dennoch sind es mehrere Tage, die vergehen können, bis man überhaupt erste Anzeichen verspürt. Ansteckend ist man, solange man Symptome der Infektion hat.

Was wir über den Verlauf der Affenpocken wissen

affenpocken klinischer verlauf

Sobald man Anzeichen einer Affenpocken-Infektion zeigt, kann man das Virus auf andere übertragen. Da die ersten Symptome sehr schwach und im Wesentlichen auch ziemlich unspezifisch ausfallen können, nimmt man die Erkrankung zunächst nicht als Affenpocken-Infektion wahr. Insbesondere deshalb, weil aktuell weiterhin Grippeviren und auch noch viele Corona-Infektionen kursieren, die sehr ähnliche Krankheitserscheinungen auslösen.

Erste Symptome von einer Affenpocken-Erkrankung können sein:

  • plötzlich auftretendes Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • geschwollene Lymphknoten
  • grippale Beschwerden

Im weiteren Krankheitsverlauf treten nach etwa drei bis fünf Tagen nach dem Einsetzen des Fiebers Hautveränderungen auf, die denen der Windpocken sehr ähneln. Sie entwickeln sich zu mit Flüssigkeit und Eiter gefüllten Bläschen und Pusteln. Diese stark juckenden Hautläsionen erscheinen in vielen Fällen zuerst im Gesicht, an den Händen oder den Fußsohlen und können sowohl flach als auch leicht erhaben sein. Von dort aus breiten sie sich über den gesamten Körper aus. Affenpocken Bläschen können sogar auf den Schleimhäuten im Mund, an Augen und den Genitalien vorkommen. Der Hautausschlag verläuft in manchen Fällen recht mild, mit nur wenigen Pocken, es können sich aber auch mehrere Tausend Bläschen bilden. Diesbezüglich kommt es wohl auf die Virenlast an.

Die für die Affenpockenkrankheit typischen Effloreszenzen verkrusten mit der Zeit, trocknen vollkommen aus und fallen von selbst ab. In der klaren oder gelblichen Flüssigkeit, mit denen die Pockenläsionen gefüllt sind, ist die Virenkonzentration besonders hoch. Während der gesamten Entwicklungs- und Abheilphase der Pusteln ist man stark infektiös. Es kann zur Narbenbildung kommen, wenn beispielsweise die Pusteln aufgekratzt werden und nicht eigenständig abheilen können. Zudem überträgt man das Virus auf diese Weise auf andere Hautflächen, ggf. auch auf Oberflächen und Gegenstände.

Sind Läsionen im Mundraum zu finden, ist selbst der Speichel infektiös und die Affenpocken Krankheit kann durch Reden, Husten, Niesen per Tröpfcheninfektion weiterverbreitet werden. Auch abgefallene Krusten sind Virenträger und andere können sich daran mit Affenpocken anstecken. Die Monkeypox-Symptome können durchaus bis zu vier Wochen andauern und man ist die gesamte Dauer über hoch ansteckend. Ob auch Personen, deren Erkrannkung asymptomatisch, also ohne Symptome, verläuft, die Krankheit verbreiten können, ist bislang nicht geklärt.

Wer muss mit einem schweren Krankheitsverlauf rechnen?

krankheit verlauf bei affenpocken

Allgemein verlaufen die Infektionen mit dem Monkeypox-Virus, zumindest im Bundesgebiet Deutschlands, recht mild. Trotzdem gibt es Risiko-Personen, bei denen auch ein schwerer Verlauf möglich ist. Der Krankheitsverlauf variiert bei ihnen stark in Symptomatik und Schwere der Erkrankung.

Inzwischen weiß man, dass Schwangere das MPX-Virus über die Plazenta an das Ungeborene übertragen können. Besonders anfällig sind betagte Menschen, deren Immunsystem aufgrund des Alters geschwächt ist. Bei ihnen ist, wie auch bei anderen Virusinfektionen, ein schwerer Krankheitsverlauf möglich, weil der Körper meist nicht mehr ausreichend Abwehrkräfte entwickelt, um gegensteuern zu können. Auch bei jungen Menschen unter 16 Jahren wurden viele Erkrankungen mit schwerem Verlauf gemeldet. Zudem sollten Personen mit einer Automimmunerkrankung wie beispielsweise Hashimoto Thyreoiditis oder Multipler Sklerose besonders achtsam sein.

Hauptursache für eine schwere Erkrankung mit Affenpocken sind bakterielle Entzündungen der betroffenen Hautstellen, die sich in schlimmen Fällen zu einer Sepsis entwickeln können. Seltener wird von Lungenentzündungen (Pneumonie) berichtet, welche aber dennoch bei einigen Patienten vorkommen und sich deshalb in die Liste der Folgekomplikationen einreihen. Durch Schmierinfektionen kann auch die Augenhornhaut in Mitleidenschaft gezogen werden, was im schlimmsten Fall in eine Erblindung münden kann. Man kennt diese Problematik bereits von anderen Virusinfektionen wie beispielsweise humanen Pocken (die allerdings als ausgerottet gelten), Masern, Röteln, Windpocken oder Herpes.

Bei der Übertragung des MPXV (Monkeypox Virus oder MPX-Virus) spielen insbesondere die hygienischen Bedingungen eine bedeutende Rolle. Ebenso ist die umfassende medizinische Versorgung nicht überall gegeben. Dies erklärt auch, weshalb die Krankheit in manchen afrikanischen Gebieten bei Betroffenen Personen einen schlimmeren Krankheitsprozess nimmt und die Mortalitätsrate wesentlich höher ist, als in anderen, weitaus zivilisierteren Regionen. Je nach Affenpockenvirus-Variante liegt die Sterblichkeitsrate in Afrika zwischen 1% und 11%. Den Prozentsatz kann man aber nicht auf andere Länder übertragen – schon gar nicht auf Deutschland.

Bisher sind in Deutschland keine Todesfälle bekannt, auch wenn unser Bundesgebiet neben Großbritannien, Spanien und Portugal in Europa zu den Ländern mit besonders vielen nachgewiesenen Infektionen mit Affenpocken zählt. Zudem sind in Deutschland bisher (Stand 8. Juni 2022) nur Männer betroffen.

Geringe Gefährdungslage für die Bevölkerung

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Auch wenn die Infektionszahlen außerhalb Afrikas aktuell beständig ansteigen, kann man die Krankheit, im Gegensatz zu den bereits ausgerotteten Pocken, als weniger schwere Erkrankung einstufen. Da bei uns äußerst selten bis gar keine schwere Verläufe der Affenpocken Krankheit registriert werden, geht man von einer nicht allzu gefährlichen Lage für die Bevölkerung aus.

Auch Experten gehen davon aus, dass die aktuelle Ansteckungsrate und Verbreitung des Virus durch den guten Hygienestandard, ausgedehnte Quarantänemaßnahmen und die qualitativ hochwertige, medizinische Versorgung relativ gut in den Griff zu bekommen sind. Bei uns gibt es glücklicherweise die besten Verfahren, die bereits bei den ersten Krankheitsanzeichen recht zügig die Diagnose „Monkeypox“ sichern können.

Viren können sich, im Gegensatz zu Bakterien, nur innerhalb eines Wirts vermehren. Deshalb ist eine schnelle Isolation von Betroffenen wichtig, um die Übertragungskette zu unterbrechen. Das Affenpocken-Virus kann zwar über Tröpfchen oder Schmierungen durch kontaminierten Speichel und Wundsekret an Oberflächen und Gegenstände anhaften, vermehrt sich dort aber nicht und überlebt in der Regel auch nicht besonders lange. Ordentliche Handhygiene macht aber durchaus Sinn. Eine Pandemie in der Form, wie sie das Corona-Virus verursacht hat und einen damit verbundenen Lockdown müssen wir nicht befürchten.

Beim Kontakt mit und der Pflege von Erkrankten ist es deshalb angebracht, schützende Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um sich selbst vor einer Affenpocken-Infektion schützen zu können. Dazu gehören die regelmäßige Desinfektion von Oberflächen, Toiletten, Waschbecken, Duschzellen etc., die Reinigung der benutzten Gegenstände sowie des verwendeten Geschirrs, häufiges Wechseln und Waschen der Bettwäsche und der Kleidung (mind. 60°C-Wäsche). Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie Gummihandschuhe sind währenddessen sinnvoll.